Jährlich finden in Deutschland über 14 Millionen Rettungsdiensteinsätze¹ statt; Tendenz steigend. Die Qualität des Rettungsdiensteinsatzes kann großen Einfluss auf die anschließende Gesundheit der Patient_innen haben. Um diese Qualität zu verbessern, muss aber bekannt sein,

• mit welchen Vorbedingungen die Menschen zu Rettungsdienstpatient_innen werden und
• wie sich ihr Gesundheitszustand nach dem Einsatz entwickelt.

Denn wesentliche Ergebnisse der Rettungsdienstleistung werden – falls die Patient_innen nicht während des Notfalleinsatzes versterben – erst nach Ende des Rettungsdiensteinsatzes sichtbar.

Zudem beeinflussen sich die Strukturen und Leistung des Rettungsdienstes, des ambulanten und des stationären Gesundheitssektors gegenseitig, was sich unter anderem auf die jeweiligen Ergebnisse und Kosten auswirkt. Daher ist eine integrierte, leistungserbringer-übergreifende Qualitätssicherung dringend notwendig.

Inno_RD schließt diese Lücke, indem es systematische Qualitätssicherung zum Rettungsdienst betreibt, die den Verlauf der Patient_innen, das Behandlungsergebnis nach dem Rettungsdienst-Einsatz sowie überregionale Vergleiche beinhaltet. Inno_RD arbeitet dabei mit drei Modulen:

1. Sekundärdaten, die die Notfallversorgung auf Ebene der Patient_innen und Versicherten übergreifend sichtbar machen,
2. eine Patient_innenbefragung, die die subjektiven Anlässe und Ergebnisse des Rettungsdiensteinsatzes erhebt und
3. Fokusgruppeninterviews mit Expert_innen,

um Verbesserungspotenziale bei Organisation, Finanzierung, Anreizen und Folgen der Notfallversorgung auszuarbeiten.

Die Ergebnisse von „Inno_RD“ dienen damit als konzeptioneller Vorlauf für neue Struktur- und Steuerungsmodelle mit dem Ziel, die Notfallversorgung durch den Rettungsdienst in Deutschland zu verbessern und zu sichern. 

 ¹Schmiedel, R.; Behrendt, H. (2015): Leistungen des Rettungsdienstes 2012/13 : Analyse des Leistungsniveaus im Rettungsdienst für die Jahre 2012 und 2013. Bergisch Gladbach: Schuenemann-Verlag. S. 3